Der Aachener Friedenspreis wird in diesem Jahr an zwei GegnerInnen von Militäraktionen gegen den Terrorismus verliehen. Die Auszeichnung geht an die Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses Barbara Lee und den Siegener Lehrer Bernhard Nolz, teilte das Friedenspreiskomitee mit.
Lee hatte nach den Terroranschlägen vom 11. September als einziges Kongressmitglied gegen eine Resolution gestimmt, mit der US-Präsident George W. Bush die alleinige Entscheidung über die Militäreinsätze übertragen wurde. Das Preiskomitee würdigte die gebürtige Texanerin, die in den USA zeitweise unter Polizeischutz gestellt werden musste, als Repräsentantin des »anderen Amerika«, das sich gegen diesen Krieg stellte.
Nolz war nach den Anschlägen vor SchülerInnen gegen militärische Vergeltung und für eine gewaltfreie Konfliktlösung eingetreten. Ende September 2001 wurde der 57-jährige von der Bezirksregierung in Arnsberg vom Schuldienst suspendiert. Erst nach einer »massiven Protest- und Solidarisierungswelle« sei das Verbot im Dezember 2001 von der Behörde aufgehoben und Nolz an eine andere Schule versetzt worden. »Wir sehen die dringende Notwendigkeit, mit der Preisverleihung 2002 ein eindeutiges Zeichen gegen den Krieg zu setzen«, betonte das Komitee bei der Bekanntgabe der PreisträgerInnen.
Der Aachener Friedenspreis wurde 1988 von einem Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften und BürgerInnengruppen ins Leben gerufen. Er wird traditionell zum Antikriegstag am 1. September an eine deutsche und eine internationale Organisation oder Persönlichkeit verliehen.