Bereits zum zehnten Mal in diesem Schuljahr legen die französischen Gewerkschaften Anfang Juni den Betrieb an Schulen und Universitäten lahm. Sie protestieren damit gegen die von der Regierung geplanten Reformen im Bildungswesen, die vor allem im finanziellen Bereich mehr Eigenverantwortlichkeit der einzelnen Verwaltungsbezirke und Bildungseinrichtungen vorsieht.
Unter anderem soll die Zuständigkeit für 110000 staatlich Beschäftigte im Bildungswesen an die französischen Regionen übergehen. Die geplante Hochschulreform wurde nach anhaltenden Massenprotesten auf Herbst 2003 verschoben. Davon erhofft man sich eine deutliche Beruhigung der Lage. Die StudentInnen, die befürchten, dass die Universitäten Kosten in erheblichem Maße auf die StudentInnenschaft abwälzen werden, beendeten ihre Proteste jedoch nicht. Die Universität in Perpignan befindet sich bereits im Streik. An anderen Hochschulen sorgten StudentInnen für die Verschiebung ihrer Abschlussprüfungen. Mittlerweile wird auch an den Schulen über Ausweichtermine für Abiturprüfungen nachgedacht.