philtrat nr. 53, juni/juli 2003
Köln ist pleite. Im Haushalt klafft eine Lücke von über 540 Millionen Euro. Deshalb soll rigide gespart werden.
Vielleicht haben Sie sich, verehrte Leserinnen und Leser, ein wenig gewundert, wo Ihre Leib- und Magenzeitung so lange bleibt. Und sicherlich haben Sie schon bitterlich auf die neue Ausgabe gewartet.
Ab Studienbeginn soll in Hamburg gezahlt werden - wenn der Wohnsitz nicht in der Stadt liegt. Auch Zwangsexmatrikulationen sind möglich.
»Hoffentlich keine weiteren Kürzungen«
Seit April 2003 ist Bernd Manuwald Dekan der Philosophischen Fakultät. Im Interview mit der philtrat äußert er sich zu finanziellen Kürzungen an den Hochschulen und zu den geplanten Reformmaßnahmen.
Glanz und Elend der Grundschule
Nach PISA kommt IGLU. Die Studie zur Lesekompetenz von GrundschülerInnen stellt Deutschland gute Noten aus. Aber ab der fünften Klasse geht es bergab. Eine Folge des dreigliedrigen Schulsystems.
Anfang Mai hat das StudentInnenparlament (SP) der Universität Köln einen neuen AStA gewählt. Er wird wie bereits im vergangenen Jahr von den Unabhängigen, der Juso-Hochschulgruppe und der FachschafterInnenliste Lust getragen.
Bereits zum zehnten Mal in diesem Schuljahr legen die französischen Gewerkschaften Anfang Juni den Betrieb an Schulen und Universitäten lahm.
An der Technischen Universität Darmstadt (TU) wird derzeit über die Perspektive für einen weltweit einmaligen Studiengang Friseurwissenschaften spekuliert.
Der Berliner Senat will an den Hochschulen 260 Millionen Euro einsparen. Die Universitäten drohen mit Zulassungsstopps.
An der TU Braunschweig haben RCDS und Burschenschafter den AStA übernommen
Seit mehr als zwanzig Jahren existieren in Köln zwei Ableger der Sozialistischen Selbsthilfe Köln. Ihre BewohnerInnen entziehen sich den üblichen Lebensvorstellungen.
Schläger in Uniform vor Gericht
Vor einem Jahr wurde der Stefan Neisius von Polizisten misshandelt und starb. Nun steht der Prozess gegen die Beamten an. KritikerInnen sehen ein strukturelles Problem der Polizei.
19. Tätigkeitsbericht des Bundesbeauftragten für den Datenschutz
Die philtrat hat Mitte Mai ehemalige ZwangsarbeiterInnen bei ihrem Besuch in Köln begleitet. Diese werden seit 1989 jedes Jahr eingeladen. Die weitere Finanzierung des Projektes ist allerdings unklar.
Oskar Nolze ist der einzige noch Verbliebene des ersten Kölner Stadtrates nach dem Krieg. Unter anderen Umständen wäre die Stadt mächtig stolz auf ihn. Wäre der 94-Jährige nicht ausgerechnet Kommunist.
Die Europäische Union gibt sich eine Verfassung. Nach anderthalb Jahren Streit muss am 20. Juni ein Entwurf vorliegen.
Am 27. Mai veröffentlichte Amnesty International die deutsche Ausgabe ihres Jahresberichts für 2002. Im Vordergrund steht die negative Entwicklung der Menschenrechtslage nach dem 11. September 2001.
Das Dresdner Landgericht hat fünf Neonazis wegen der Bildung und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung zu Bewährungsstrafen verurteilt.
Die Kölner Staatsanwaltschaft hat eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung gegen die rechtsextreme Bürgerbewegung Pro Köln zurückgewiesen.
Deutschland und Frankreich wollen die Europäische Union auch militärisch handlungsfähig machen. Europa will Präventivkriege führen können.
Nach sieben Jahren läuft die Serie Buffy The Vampire Slayer aus. Wie eine Vampirjägerin zwischen dem Retten der Welt sich selber findet.
Ein Freund der Erde: Die Geschichte von Tyrone Tierwater
T.C. Boyles Roman Ein Freund der Erde beginnt in der Zukunft. Im Jahr 2025 ist die Welt der Hauptfigur vor allem feucht, sogar die Teppiche sind mit Wasser voll gesogen. In Kalifornien ist Regenzeit.
Margaret Atwoods Roman Der blinde Mörder ist aus verschiedenen Zeitebenen montiert.
Aufstand der Vernunft: Marxismus und Naturwissenschaft
Die Entwicklung der kapitalistischen Produktionsweise und ihrer Produktivkräfte hat im 19. Jahrhundert zu einer rasanten Entwicklung der Technik und der Naturwissenschaften geführt.
Wer wird Revolutionär: Die Verbindung zwischen Mao und Schogetten
Wenn der Revolutionär im Volk schwimmt wie der Pilz in der Wantansuppe, FrauenrechtlerInnen zu Schogetten werden und John Steinbecks Werk The Lemons of Wrath erscheint, handelt es sich nicht um literarische oder politisch-historische Magenkrämpfe
Bildergeschichten VI:Wie in den Achtzigerjahren ein Goldrausch in Brasilien ausbrach.