An der Technischen Universität Darmstadt (TU) wird derzeit über die Perspektive für einen weltweit einmaligen Studiengang Friseurwissenschaften spekuliert. Bereits seit 1992 existiert an der TU eine Stiftungsdozentur für Mode und Ästhetik des in Darmstadt ansässigen Kosmetik-Unternehmens Wella. Die aus Drittmitteln des Konzerns finanzierte Dozentur gehört zum Studiengang Körperpflege/Kosmetikchemie für das Lehramt an Berufsschulen. Der geplante Studiengang soll die vorwiegend naturwissenschaftliche um die kulturwissenschaftliche Beschäftigung mit dem Thema Haarmode ergänzen. Bei Wella ist man der Meinung, dass die naturwissenschaftliche Forschung zur Haarpflege durch sozialhistorische Betrachtungen ergänzt werden müsste.
Eher skeptisch zeigt sich noch TU-Präsident Johann Dietrich Wörner, der allerdings angesichts des großen Interesses der geldgebenden Wirtschaft schnell einlenkt: »Die TU hat sich immer wieder mit Themen befasst, bei denen Leute gesagt haben, das ist doch erst mal Spinnerei, das passt doch nicht und im Nachhinein kamen daraus ganz interessante Entwicklungen«.