Im Rahmen des Hochschulkonzeptes 2010 haben die nordrhein-westfälischen Hochschulen Mitte Februar wie von der Landesregierung angeordnet, so genannte Standortkonzepte vorgelegt. In diesen sollen die Universitäten ihre Profilbildung und Entwicklung beurteilen - also vorschlagen, in welchen Bereichen Stellen gekürzt werden können. Bis Ende April will das Ministerium die Konzepte prüfen und abgleichen.
In dem von der Kölner Universität eingereichten Papier heißt es: »Die Universität zu Köln begrüßt die hinter dem Hochschulkonzept NRW 2010 stehende Absicht der Landesregierung, die Mittelverteilung für Lehre und Forschung im Land Nordrhein-Westfalen effizient, bedarfsgerecht und leistungsorientiert vorzunehmen.« Das Papier stellt die Universität Köln als in Lehre und Forschung landesweit erstklassig heraus. Man habe in den letzten Jahren durch Umwidmungen und -schichtungen die Verstärkung von Forschungsschwerpunkten bereits maßgeblich vorangetrieben. Für die LehrerInnenausbildung fordert die Universität die durch Schließung an anderen Orten freiwerdenden Stellen ein, um die erwartete Mehrbelastung aufzufangen. Das Streichen oder Umschichten von Stellen ist nicht vorgesehen.
Die Universität Bonn hat dagegen bei sich vierzig Stellen »identifiziert«, die die wissenschaftlichen Schwerpunkte der Universität stärken sollen. Besagte Stellen wurden von Fächern wie Slavistik, Mineralogie oder Biologie abgezogen und sollen nun an forschungsorientierte - und damit drittmitteltaugliche - Bereiche wie das LIMES-Zentrum (Life and Medical Sciences) abgegeben werden. Zusätzlich müssen noch 23 Stellen gestrichen werden, die das Finanzministerium aufgrund der Verlängerung der Wochenarbeitszeit der BeamtInnen einfordert.
Das Konzept der RWTH Aachen sieht sogar vor, komplette Fachbereiche zu schließen. So sollen die Studiengänge Baugeschichte und Kunstgeschichte ganz wegfallen. Romanistik und Katholische Theologie sollen das Magisterstudium streichen und nur die LehrerInnenausbildung behalten.