Zahlreiche Geschichten in der Geschichte bietet der neue Roman von Paul Auster, der im März 2004 bei Rowohlt erschienen ist. Der Held in Nacht des Orakels ist der New Yorker Schriftsteller Sidney Orr. Dieser versucht, mit Hilfe seiner Frau, seinem besten Freund und dem Schreiben von Drehbuch- und Prosatexten, sein Leben wieder in bessere Bahnen zu lenken.
Der durch einen Unfall schwer beeinträchtigte Mittdreißiger ersteht ein portugiesisches Notizbuch, und das Schicksal nimmt scheinbar seinen Lauf. Die Perspektive des Zufalls wäre auch stimmig - oder ist doch so etwas wie Vorsehung mit im Spiel? Austers Buch ist klug konstruiert und in gewohnt einfacher Sprache geschrieben; es liest sich flüssig und spannend - wenn man sich nicht an den Fußnoten stört, die ergänzend mit dem Text verwoben sind.