Mit einer erhöhten Dosis Alkohol im Blut ist ja bekanntlich nichts so ganz einfach. Man torkelt nachts angeschickert oder auch in vollkommen besoffenem Zustand durch Köln und hat - zumal, wenn man gerade zur kurzfristigen Erleichterung seitlich in die Büsche getaumelt ist - dieses seltsam flaue Gefühl im Magen. Essen ist angesagt!
Mit reichlich Schieflage steuert man den nächsten McDonald's, Burger King oder die Frittenbude um die Ecke an und stopft eine Portion Pommes - rot-weiß natürlich - in sich rein. Der Alkoholpegel hat sich, das suggeriert jedenfalls das äußerst subjektive Empfinden, durch diese lebensrettende Maßnahme sofort deutlich reduziert. Aber dafür - ein Übel ersetzt quasi das andere - kann man sich zwecks Wiederloswerdens der soeben verschlungenen Köstlichkeit erneut an ein einsames Örtchen zurückziehen. Die Erkenntnis liegt trotz leicht benebelter Wahrnehmung klar auf der Hand: Die Fritten waren schlecht!
So oder so ähnlich kann man das Testergebnis des ServicePoint KostProbe interpretieren, das der WDR im Februar 1999 veröffentlichte. Denn die Kölner Fast-Food-Ketten und Frittenbuden schnitten beim großen Test in der typischen »Pommes-Region« Köln-Düsseldorf-Dortmund unterirdisch schlecht ab. »Weniger empfehlenswert« ist noch das freundlichste Gesamturteil über die Qualität der Kartoffelstangen in der Domstadt. Von »Fremdgeschmack« über »intensives Fremdaroma (geräuchert)« bis »etwas muffiges Aroma« reicht die Negativpalette, mit der die ProbandInnen den Geschmack bewerteten. Und wenn die Fritten wirklich noch nach Kartoffeln schmeckten, war dafür das Fett in katastrophalem Zustand, soll heißen »fast verdorben« bis »stark verdorben«.
Aber eine gute Studie wäre keine gute Studie, wenn sie nicht auch für Abhilfe sorgen würde: Geradezu ins Auge springt ein Pommes-Frites-Automat namens Frittmaster, der in Unna zu finden ist. Zwar »fad im Geschmack«, dafür aber mit »frischem« Öl und daher »empfehlenswert«.
Und das Beste an der Kartoffelstangenausgabestation ist, dass sie - da personenunabhängig - immer geöffnet hat und allerorts aufgestellt werden kann - also auch im Pommesentwicklungsland Köln. Demnächst muss die Devise nachts um 3 Uhr auch in betrunkenem Zustand lauten: »Kleingeld bereithalten! Auf zum Frittmaster!« In diesem Sinne,