Pünktlich zum Semesterbeginn ist an der Hamburger Universität der Protest gegen Studiengebühren angelaufen. Im Rahmen der Protestwochen wurden verschiedene Aktionen auf dem Campus durchgeführt, mehrfach statteten größere Gruppen von StudentInnen der Universitätsleitung Besuche ab, um die Verantwortlichen dazu zu bewegen, klar gegen Studiengebühren Position zu beziehen.
Der bisherige Höhepunkt war ein eintägiger Warnstreik am 27. April. Zu früher Morgenstunde blockierten etwa fünfzig StudentInnen das Hauptgebäude mit Gittern und Schlössern, um die Universitätsverwaltung lahm zu legen. Parallel dazu wurden StudentInnen und Verwaltungsangestellte, die zur Arbeit oder in ihre Seminare gehen wollten, über die Gründe des Warnstreiks aufgeklärt. Die Universitätsleitung zeigte jedoch keinerlei Verständnis und rief die Polizei. Diese kesselte die friedlich protestierenden StudentInnen ein und nahm rund zehn Personen fest. Im Laufe des Tages wuchs die Zahl der Protestierenden auf etwa fünfhundert, eine spontane Demonstration zum Rathausmarkt wurde von der Polizei mit einem unverhältnismäßigen Großaufgebot verhindert.
In einer Urabstimmung zu Studiengebühren stimmten unterdessen bei einer Wahlbeteiligung von rund 34 Prozent mehr als 94 Prozent der Hamburger StudentInnen für ein gebührenfreies Studium.