Gernot Wolframs Romandebüt Samuels Reise (DVA) ist der Versuch, durch eine Polenreise des zwölfjährigen Jungen Samuel die Stimmung des Landes in der Nachwendezeit einzufangen und gleichzeitig eine Liebes- und Familiengeschichte zu erzählen. Detailgetreu beschreibt der Autor Menschen, Begegnungen und Schauplätze, wobei er offenbar möglichst einzigartige, magische Szenen schaffen will. Leider gelingt ihm dies nur teilweise und so deutet der Roman viele Aspekte nur an, die der weiteren Ausführung bedurft hätten.
Die Geschichte ist nett zu lesen. So tiefgründig und aufschlussreich, wie sie sich Wolfram offenbar wünscht, ist sie allerdings nicht.