Die USA haben dem Exilkubaner Luis Posada Carriles politisches Asyl gewährt. Carriles wird von Kuba und Venezuela des Terrorismus verdächtigt. Ihm wird zur Last gelegt, 1976 einer der Drahtzieher bei einem Bombenanschlag auf ein kubanisches Passagierflugzeug gewesen zu sein, das auf dem Weg nach Caracas war. Dabei starben alle 73 Menschen an Bord. Des weiteren verdächtigt man ihn, mit mehreren Bombenattentaten auf kubanische Hotels in Verbindung zu stehen; zudem soll er 2000 ein Attentat auf Fidel Castro geplant haben. Posada hatte 1998 in einem Zeitungsinterview mit der New York Times zugegeben, zumindest zwei Anschläge auf Hotels durchgeführt zu haben, bei denen 1997 ein italienischer Geschäftsmann ums Leben kam. Kuba vermutet zudem hinter Posada den US-Auslandsgeheimdienst CIA.
Posada war im März über Mexiko in die USA eingereist und hatte dort politisches Asyl beantragt. Am 28. September urteilte ein Richter, Posada könne nicht an Venezuela, das ihm wegen des Attentats auf die Passagiermaschine den Prozess machen will, ausgeliefert werden, da »ihm in Venezuela Folter drohe«. Die Regierung Venezuelas wies diesen Vorwurf von sich und hielt den Vereinigten Staaten vor, im »so genannten Krieg gegen den Terror« mit zweierlei Maß zu messen. Venezuela hat bereits seit 1922 ein Auslieferungsabkommen mit den Vereinigten Staaten.