UNO darf nach Guantanamo

Von Nicola Milani

Fast vier Jahre nach dem ersten Antrag dürfen drei ExpertInnen der UNO in das US-amerikanische Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba. Ein direkter Kontakt mit den Häftlingen bleibt ihnen jedoch auch weiterhin verwehrt. Bislang war es lediglich VertreterInnen des Internationalen Roten Kreuzes gestattet, das Lager zu betreten.

Nach eigenen Angaben möchte das US-Verteidigungsministerium größtmögliche Transparenz gewährleisten, ohne dabei jedoch die strengen Sicherheitsvorschriften zu verletzen. Da mit hohen Auflagen für die Visite zu rechnen ist, geht Tom Malinowski von der Organisation Human Rights Watch davon aus, dass sich die UNO-MitarbeiterInnen eher nicht auf einen Besuch einlassen werden.

In Guantanamo befinden sich derzeit noch etwas über fünfhundert Häftlinge, die meisten davon aus Afghanistan. Die USA verweigern ihnen den völkerrechtlichen Status als Kriegsgefangene und betrachten sie stattdessen als »feindliche KämpferInnen«.

Nicola Milani