Volksaufstand nach Wahlabsage?

Von Nicola Milani

In Bolivien sind die für den 4. Dezember anberaumten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Ausschlaggebend war ein Streit des Parlaments um eine Entscheidung des Verfassungsgerichtes gewesen. Dieses hatte eine Neuverteilung der Sitze vorgeschrieben, da sich die Bevölkerungsgröße in den einzelnen Wahlbezirken geändert hatte. Dem Parlament war es bis Ablauf der Frist am 28. Oktober nicht gelungen, eine Einigung zu erzielen, weshalb eine Verschiebung der Wahlen als notwendig angesehen wurde.

Beide Präsidentschaftskandidaten kritisieren die Entscheidung. Evo Morales, der Führer der sozialistischen MAS-Bewegung, warnt vor einem Volksaufstand. Sein Gegenkandidat, Jorge Quiroga, sieht die Demokratie in Gefahr und fordert das Parlament zum Handeln auf.

Nicola Milani