Mit Drum kommt erstmals ein von einem schwarzen südafrikanischen Regisseur gemachter Film über die Apartheid in die deutschen Kinos. Zola Maseko hat in den Achtzigerjahren bei der militärischen Organisation des ANC gegen die Apartheid gekämpft. Mit Drum präsentiert er seinen ersten langen Spielfilm. Beim afrikanischen Filmfestival FESPACO 2005 erhielt er den Hauptpreis, den goldenen »Etalon de Yennenga«.
Seinen Namen hat der Film von einem gleichnamigen liberalen Magazin, das sich in den Fünfzigerjahren von einem besonders bei der schwarzen Mittelschicht beliebten Boulevardmagazin zu einer ernsthaften politischen Zeitung wandelte, die gegen die Apartheid Stellung bezog.
Die Hauptperson des Films ist Henry Nxumalo (Taye Diggs). Der 1918 geborene und 1957 ermordete Nxumalo nahm in der südafrikanischen Armee an der Seite der Alliierten am Zweiten Weltkrieg teil. Dadurch gelangte er nach Nordafrika und Großbritannien und bekam Kontakt zu AfroamerikanerInnen. 1951 trat er bei Drum ein und begründete den investigativen Journalismus in Südafrika. Er schmuggelte sich als Arbeiter auf eine Farm ein, auf der schwarze ArbeiterInnen noch wie SklavInnen behandelt wurden, und ließ sich ins Gefängnis einliefern, um die Missstände dort aufzudecken. Zudem war er einer der Ersten, die von den Regierungsplänen zur Zerstörung Sophiatowns erfuhren.
Der Johannesburger Stadtteil Sophiatown ist gewissermaßen eine weitere Hauptperson des Films. Hier lebten die Angehörigen verschiedener ethnischer Gruppen in einem Stadtteil, heirateten untereinander, schlossen Freund- und Feindschaften und bildeten eine multiethnische Insel im Südafrika der beginnenden Apartheid. Außerdem war es ein Zentrum der gegen die Apartheid gerichteten politischen Aktivitäten. Auch das zeigt der Film. So setzt er diesem Ende der Fünfzigerjahre zerstörten Quartier ein cineastisches Denkmal.
Drum. Südafrika/USA/BRD 2004. Buch: Jason Filardi. Regie: Zola Maseko. DarstellerInnen: Taye Diggs, Gabriel Mann, Moshidi Motshegwa u.a. Bereits angelaufen.