Die Uni hat der geneigten LeserInnenschaft in Form von Studiengebühren ja schon genug Geld aus der Tasche gezogen und tatsächlich auch den ein oder anderen Euro wieder ausgegeben, unter anderem für Tutorien. Und nun möchte die Philosophische Fakultät auch wissen, ob sie denn was Anständiges für ihr Geld bekommen hat oder anders formuliert: »Um Umfang und Erfolg dieser kostenintensiven Maßnahmen zu prüfen, werden im laufenden Sommersemester alle an der Fakultät angebotenen Tutorien evaluiert.« So lautet die Weisung aus dem Qualitätsmanagementbüro der Fakultät. Das Schreiben enthält auch gleich spezifische Anweisungen, wie mit den kostbaren Evaluierungsbögen verfahren werden soll, sobald die bewertungswilligen Studierenden die zehn äußerst diffizilen Fragen beantwortet und ihre Noten verteilt haben.
Damit die wertvollen Bögen ja nicht in die falschen Hände - sprich die der TutorInnen - gelangen, dürfen sie nur zwei Studierende aus dem jeweiligen Kurs in Empfang nehmen und in dafür vorgesehenen Umschlägen verstauen, diese sodann zukleben und quer über die Klebelasche hinweg unterschreiben. Außerdem ist nur ein gestempelter und gesiegelter Umschlag ein guter Umschlag und einer Auswertung würdig. Denn sonst könnten Daten verfälscht worden sein.
Welch begrüßenswertes Ziel in einer Fakultät, in der bislang beispielsweise bei uk-online recht freigiebig mit Daten umgegangen wurde. Vielleicht ist das Verfahren aber noch nicht sicher genug - zwei bestochene Studierende, etwas Wasserdampf und schon gibt es plötzlich unglaublich viele brillante TutorInnen. Da sollte man eigentlich lieber noch mehr Geld in das Tutorienprogramm investieren - nicht für Veranstaltungen, sondern für Security-Personal. Zwei schwarzbeanzugte Kleiderschränke mit Sonnenbrille, Alukoffern und Headsets sollte man sich doch aus den Rücklagen noch leisten können. An einem ausreichenden Sicherheitskonzept zu horrenden Preisen arbeitet