Ouvertüre

Von Redaktion

Die Uni Köln ist nicht einfach irgendeine Uni. Sie ist auch nicht einfach nur eine besonders große Uni. Sondern sie ist eine sehr, sehr gute Uni. Das versucht die Unileitung zumindest gerade der Welt mitzuteilen. Und dazu ist ihr quasi jedes mediale Mittel recht. Auf Twitter ist zu lesen, dass die Kölner Unibibliothek den dritten Platz in einem Wettbewerb errungen hat. Die Uni-Homepage präzisiert: Es handelt sich um den dritten Platz in der zweifelsohne bedeutenden Kategorie »zweischichtige Universitätsbibliotheken«. Auch auf Facebook wird geworben, in online abrufbaren Werbevideos dürfen ProfessorInnen vor zahnpastawerbungsweißem Hintergrund in Dr.-Best-Manier sich selbst und ihre Aufgaben vorstellen, und in einer bezahlten Beilage in der Wochenzeitung »Die Zeit« loben PR-Spezialisten der Uni Rektor Axel Freimuth für seinen Eifer, Strukturen zu schaffen und Potenziale zu heben.

Glaubt man gut informierten Kreisen, ist das erst der Anfang der großen Selbstdarstellungsoffensive. Der nächste Schritt, so munkelt man, seien Zeppeline. Die sollen über dem Kölner Stadtzentrum Sammelbildchen der ProfessorInnen abwerfen. Das dazu passende Sammelalbum gibt es im Studierendensekretariat. Wer alle Bilder beisammen hat, bekommt nach vorläufigen Plänen ein Semester lang die Studiengebühren erlassen. Sollten wider Erwarten mehr als zwei Studierende ein vollständiges Album vorweisen können, verringert sich der Preis auf ein Gratis-Mittagessen in der Mensa. Apropos Mensa: Auch dort soll sich die Uni künftig selbstbewusst und unverwechselbar präsentieren. Die Freimuth-Fritten zum Schweineschnitzel sind bereits beschlossene Sache. Streit gibt es indes noch um die Spaghetti à la Phil-Fak. Deren Soße hätte, so bemängelt das Rektorat, zu viele Zutaten und könne kein stimmiges, übersichtliches Geschmacksbild vorweisen. Paprika und Ananas sollen deshalb Gerüchten zufolge eingespart werden. Auch eine Uni-Köln-Hymne soll bereits in Auftrag gegeben worden sein. Als Sänger wollte die Univerwaltung eigentlich Enrique Iglesias engagieren. Es hatte aber nur Wolfgang Petry Zeit. Das ist Wahnsinn, findet

die Redaktion.